Seit der Neueröffnung im Sommer 2017 reisst das grosse Interesse am Museum für Kommunikation nicht ab – erstmals in der 111-jährigen Geschichte unseres Hauses dürfen wir in einem Kalenderjahr über 100‘000 Besucherinnen und Besucher begrüssen. Im 2018 sind insgesamt 104‘703 Besuchende zu Gast, das ist über ein Drittel mehr als in den Jahren vor dem Umbau (2015: 74‘074 / 2014: 77‘142 / In den Jahren 2016 und 2017 hatte das Museum wegen den Umbauarbeiten nur teilweise geöffnet).
Besucherrekord trotz Hitzesommer: 2018 sind 104‘703 Besucherinnen und Besuchern im Museum zu Gast.
Auch die Fachwelt interessiert sich für das innovative Konzept mit den Kommunikatoren als Gastgebern in der Ausstellung. Museen aus der Schweiz, Deutschland und Holland lassen sich die Umsetzung vor Ort erläutern. Trotzdem kommt das Mail aus Strasbourg im Dezember 2018 überraschend: Der Europarat verleiht seinen renommierten Museumspreis 2019 dem Museum für Kommunikation! Diese Würdigung haben bisher nur zwei andere Schweizer Museen erhalten. Eine grosse Bestätigung für die Arbeit des Museumsteams in den letzten Jahren.
Die neue Kernausstellung erregt internationale Aufmerksamkeit, vor allem aufgrund des neuartigen Konzepts mit den Kommunikatorinnen sowie den dynamisch kuratierten Ausstellungsinhalten. Bei mehreren Museumspreisen wird die Ausstellung lobend gewürdigt und schliesslich mit dem Museumspreis 2019 des Europarates ausgezeichnet.
Die Ausstellung kommt nicht nur in der Fachwelt, sondern auch bei unseren Besuchenden hervorragend an. Dies äussert sich im grossen Publikumsandrang und hervorragenden Bewertungen in der Besucherbefragung: 96% gefällt die Ausstellung sehr gut oder gut – nur 0.4% geben eine negative Rückmeldung. Das spiegelt sich auch in einer ungewöhnlich langen Aufenthaltsdauer wider.
Im Rahmen des dynamischen Kuratierens hat das Museumsteam bereits erste Inhalte der Ausstellung den aktuellen Entwicklungen angepasst. Neu ist für die Ausstellung zudem auch ein Audioguide in italienischer Sprache verfügbar.
An das mutige Konzept der Kernausstellung schliesst die erste grosse Wechselausstellung Sounds of Silence nahtlos an. Das ungewohnte Ausstellungsthema Stille – in Kombination mit einer schweizweit neuen Technologie – bietet den Besuchenden ein einmaliges Erlebnis. Allein auf das Hören fokussiert, durchwandern sie eine dreidimensionale akustische Landschaft ohne Texte und Exponate. Die innovative Technik erlaubt ein intuitives Eintauchen. Beim Spazieren und Innehalten entdecken die Besuchenden Alltägliches und Unerwartetes über den Lärm sowie die schönen und schrecklichen Seiten der Stille. Ein spannendes Hör- und Ausstellungserlebnis, das zum Nachdenken anregt. Die Besucherzahlen bestätigen es – das Thema ist in unserer hektischen Gesellschaft hochaktuell. Das Ausstellungsplakat zu Sounds of Silence wird prämiert als eines von „100 beste Plakate 2018“ im deutschsprachigen Raum.
Und übrigens: Unsere Wechselausstellung Oh Yeah zur Geschichte der Popmusik tourt als Übernahme seit 2017 durch Deutschland. Sie wird noch mindestens bis 2020 weiter wandern.
Vor 175 Jahren gab die Schweiz als weltweit zweites Land Briefmarken heraus. In Zusammenarbeit mit der Interessengemeinschaft Briefmarke werden zum Jubiläum die bedeutendsten Schweizer Briefmarken der ersten Jahre präsentiert – ergänzt mit den wichtigsten Marken weltweit. Zürich 4 und 6, Doppelgenf und Basler Taube sowie Blaue und Rote Mauritius: Erstmals ist eine solche Briefmarkenschau der Superlative (Gesamtwert 30 Millionen Schweizerfranken) in der Schweiz zu sehen.
Umrahmt werden die Preziosen thematisch mit Ausstellungsbereichen zur Briefmarkenproduktion und zur Sammlerkultur. Die Ausstellung stösst auf eine grosse Medienresonanz bis ins Ausland und die Besucherzahl ist erfreulich hoch.
Abgerundet wird das Jahr mit Gezeichnet 2018 – die besten Schweizer Pressezeichnungen des Jahres. Bereits zum vierten Mal sind die wichtigsten Schweizer Pressezeichner und –zeichnerinnen mit ihren pointierten Werken im Museum für Kommunikation zu Gast. Die Ausstellung mit rund 200 Zeichnungen ist ein begehbarer Rückblick auf die wichtigsten Ereignisse und Diskussionen der vergangenen zwölf Monate. Hier darf trotz der vielen ernsten Themen für einmal lauthals gelacht werden.
Die Nachfrage von Schulen hat 2018 massiv angezogen. Insgesamt besuchen 1‘228 Schulklassen das Museum. Viele der Klassen, die das Museum als ausserschulischen Lernort nutzen, setzen die von uns zur Verfügung gestellten Lehrmittel ein.
791 Gruppen besuchen einen geführten Anlass im Museum. Nach der überdurchschnittlichen Nachfrage an Gruppenführungen (Erwachsene) kurz nach der Gesamterneuerung, haben sich die Zahlen auf einem bekannten Niveau eingependelt. Durch die permanente Anwesenheit der Kommunikatorinnen und Kommunikatoren fällt das Angebot öffentlicher Führungen weg. Alle, die spontan eine Führung möchten, erhalten individuelle Betreuung.
Die Berner Formel „E3 = P x M“ vereint das didaktische Prinzip „Erlebnis > Erfahrung > Erkenntnis“ mit dem Alleinstellungsmerkmal der direkten personalen Vermittlung der Kommunikatoren (Publikum multipliziert mit dem Museum). Diese Formel stösst auf breites internationales Interesse und wurde von uns entsprechend an Tagungen, informellen Treffen und Seminaren präsentiert. Bei der Vermittlung dieser Inhalte hilft die Publikation „K“, welche das Konzept der Kommunikatorinnen und Kommunikatoren in Deutsch, Französisch und Englisch präsentiert.
2017 leistete das Sammlungsteam einem grossen Effort für die Ausstellungsobjekte in der Kernausstellung und daran anschliessend für die Wechselausstellung EXTREM – 175 Jahre Schweizer Briefmarken. 2018 kann aber auch wieder mehr Zeit für die Konservierung und Erschliessung der Sammlung (3 Mio. Briefmarken, 300‘000 Fotos, 50‘000 Objekte, 50‘000 Plakate und Pläne, 5‘000 Filme) eingesetzt werden – was zu entsprechend guten Fortschritten führt.
Die Erschliessung der Fotosammlung wird planmässig und mit der Unterstützung von externen Fachkräften fortgesetzt. Daraus resultieren rund 10‘000 neue Einträge in der Sammlungsdatenbank. Das Sammlungsteam überprüft zudem den Gesamtbestand, um so das langfristige Projekt zur Bestandserschliessung und -erhaltung zuverlässig planen zu können.
Im Projekt zur Sicherung und Digitalisierung der Film- und Videosammlung sichern die Fachkräfte des Museums mit Unterstützung von Memoriav gefährdete Farbfilme digital. Unsere Sammlungsdatenbank umfasst nun insgesamt über 155‘000 Einträge. Davon sind über 121‘000 Datenbankeinträge im Online-Katalog (http://datenbanksammlungen.mfk.ch) recherchierbar. Damit sind der weitaus grösste Teil der Objekte der Sammlungen und gegen 20% der Fotosammlung einer breiten Öffentlichkeit zugänglich.
Der Bereich Sammlungen unterstützt im Jahr 2018 zahlreiche Institutionen und Interessierte mit Leihgaben und Informationen. Die Nachfrage bewegt sich dabei auf höherem Niveau als in den Vorjahren. Insgesamt haben wir 473 Anfragen bearbeitet (Vorjahr: 399). Der Anteil der Anfragen für Bildrecherchen sowie für die Ausleihe von Abbildungen und historischen Filmen ist weiterhin hoch und macht den Hauptteil der Anfragen aus.
Das hauseigene Café Pavillon ist der ideale Ort für einen gemütlichen Imbiss, ein Kaffeegespräch oder ein schmackhaftes Mittagessen. Dank der frischen und regionalen Küche erfreut es sich grosser Beliebtheit bei Museumsgästen, Quartierbevölkerung und Nachbarbetrieben. Insgesamt begrüssen wir 2018 rund 47‘000 Gäste im Café. Auch dank dem Besucherrekord des Museums erwirtschaftet das Café-Team den höchsten je erreichten Jahresumsatz.
Mitlanciert vom Museum für Kommunikation startet im März 2018 ein neues Abendformat in Berner Museen – das „Museumsbier“ bietet Apérokultur und Ausstellungen zum Sonderpreis. Die gemütliche Feierabendstimmung im Café trägt wesentlich zum Erfolg bei.
Auf die Neueröffnung im Sommer 2017 hat das Museum das Konzept des Museumsshops aufgefrischt und seither laufend weiterentwickelt. Im Kern besteht das Angebot aus eigenständigen Produkten mit einem direkten Bezug zum Museum. Das Jahresergebnis übertrifft die Erwartungen bei weitem – der Umsatz liegt mehr als doppelt so hoch wie vor der Erneuerung.
Events im Museum für Kommunikation bieten ein begrenzt verfügbares, aber einmaliges Umfeld und sind damit eine dankbare Umgebung für Anlässe, die in Erinnerung bleiben. Mit einem neuen Eventkonzept hat sich das Museum dem Markt angepasst und damit 2018 verschiedene stimmungsvolle Events für Firmen umgesetzt. Der Umsatz ist im Vergleich zu den Vorjahren deutlich angestiegen.
Im digitalen Raum wird das Museum nach wie vor über die Website intensiv besucht. Auf www.mfk.ch verzeichnen wir 2018 insgesamt 149‘964 Visits (Vorjahr: 118‘951). Hier erreicht das Museum auch viele neue Personen (83% der Visits sind neue Websitebesucher). Auch auf den Sozialen Medien erreicht das Museum konstant ein grosses Publikum – beispielsweise auf Facebook im Durchschnitt monatlich über 20‘000 Personen (28-Days Total Reach im Durchschnitt über das gesamte 2018: 22‘434).
Die Ertragszahlen 2018 lassen sich nur schwer mit dem Vorjahr (2017 Umbauphase bis August) vergleichen. Klar ist: Der Besucherrekord bringt erfreulich hohe Einnahmen aus Eintritten (+77%), die zudem deutlich besser ausfallen als budgetiert (+61%). Der Publikumserfolg schlägt sich auch in den übrigen Einnahmen positiv nieder. Somit liegen die Eigeneinnahmen deutlich über dem Budget (+42%).
Wir steigern die Einnahmen aus Führungen markant (+98%) und das Café Pavillon (+31%) übertrifft das Ergebnis aus dem Vorjahr ebenfalls deutlich. Die stärkeren Frequenzen und Umsätze führen umgekehrt allerdings auch zu einem höheren Aufwand. Da der Mehraufwand nicht im gleichen Masse zunimmt, steigt der Deckungsbeitrag auf 22.8% (2017: 15.2%, 2016: 15.2%). Vor der Gesamterneuerung lag der Deckungsbeitrag 2015 bei 17.7%
Aufwand | 6‘570‘930 | |
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Personal | 3‘202‘382 | |
Liegenschaften | 508‘691 | |
Betrieb, Verwaltung, Versicherungen, Unterhalt Dauerausstellung | 305‘186 | |
Digitale Projekte | 34‘842 | |
Ankäufe | 0 | |
Konservierung/Erschliessung | 193‘370 | |
Wechselausstellungen | 627‘203 | |
Marketing und PR (inkl. Wechselausstellungen) | 676‘641 | |
Bildung & Vermittlung | 194‘062 | |
Publikationen | 0 | |
Bibliothek | 5‘737 | |
Rückstellungen: Dauerausstellungen, Ankäufe, Gebäudeunterhalt, EDV | 715‘000 | |
Stiftung | 107‘816 | |
Ertrag | 6‘570‘930 | |
Museumsbetrieb | 1‘396‘817 | |
Beiträge Dritter | 100‘000 | |
Beiträge Stifterinnen | 5‘074‘113 | |
Abschluss | 0 |