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Von Babyphons, Funkfahndern und Nachrichtensprechern

Kabellose Apparate und nicht zuletzt Babyphons verbreiteten sich in den späten 1980ern und frühen 1990ern. Diese Entwicklung bedeutete einen massiven Anstieg des Funkverkehrs der Schweiz - die Geräte kommunizierten nämlich über Funk.

Was heute eine Selbstverständlichkeit ist, war im Jahr 1990 der letzte Schrei:

Funktelefone, kabellose Apparate und nicht zuletzt auch Babyphons setzten in den späten 1980ern und frühen 1990ern zu einem regelrechten Siegeszug in der Schweizer Gesellschaft an. Diese Entwicklung bedeutete einen massiven Anstieg des Funkverkehrs der Schweiz, da ein Grossteil der neuen Geräte über Funk kommunizierte. Die Auswirkungen dieses Phänomens bekamen bald auch die PTT-Betriebe zu spüren, die im Besitz des Monopolrechts über den Schweizer Funkverkehr waren.

Durch die Verwendung dieser elektronischen Babystitter, den Babyphons, konnte der gesamte Funkverkehr einer Region erheblich gestört werden: Vom Radio über den Flugverkehrsfunk bis hin zum Polizeifunk.

So war es möglich, dass Mama und Papa nach erfolgreichem „Ins-Bett-bringen“ ihres Kindes gemütlich vor dem Fernseher sassen und ihnen plötzlich anstatt der Stimme des Nachrichtensprechers, das Weinen ihres Kindes aus dem Fernsehgerät entgegen schallte.

Doch als wär dies noch nicht Überraschung genug, konnte am nächsten Tag ein Funkfahnder der PTT vor ihrer Haustüre stehen, das besagte Babyphon beschlagnahmen und ihnen eine Busse wegen Zuwiderhandelns gegen das Funkgesetz auferlegen.

Als Reaktion auf die steigende Anzahl solcher Fälle, förderte die PTT ab 1990 den Verkauf von sogenannten „PTT bewilligten Baby-Monitoren“, die das Funknetz nicht störten. Das Vorgehen gegen Piratensender und Funkstörer erregte auch einiges Aufsehen in der Öffentlichkeit. Die PTT wollte so weitere bissige Pressekommentare vermeiden – zumal ihre Monopolstellung zunehmend angezweifelt wurde.

Weiterführende Links

Weitere Informationen zum Thema Funk finden Sie hier.

Weitere Informationen zum Thema „Liberalisierung der TT“ finden Sie hier.

Autor

Matthias Seweer
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
PTT-Archiv, Köniz

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