Navigieren auf der MfK-Website

Wo sich Katze und Maus gute Nacht sagen

Unser Museum interessiert nicht nur menschliche Besuchende, sondern lockt in letzter Zeit auch verschiedene Tiere an. Tierische Geschichten von Selina Strössler, der Leiterin unserer Réception.

Es beginnt alles mit einem Krähenpaar, das unter der riesigen Schwarzpappel auf unserem Vorplatz nach Würmern sucht. Zu zweit sitzen sie häufig auf einem unserer roten Stühle und beobachten unseren Hausmeister aufmerksam beim Laubwischen. Was sie sich wohl dabei denken? Diese Tiere sind bekanntlich sehr intelligent und bleiben ein Leben lang mit ihrer Partner-Krähe zusammen. Leider sind sie seit einiger Zeit nicht mehr zu zweit, was vermuten lässt, dass einer der beiden Vögel bereits für immer in den Himmel geflattert ist.

Hat damit vielleicht die getigerte Katze etwas zu tun, die seit den Corona-Lockdowns ihre Runden auf unserem Museumsgelände zieht? Ab und zu macht sie es sich auch auf den Aussenplätzen im Café Pavillon gemütlich und würde wohl – wenn sie könnte – ein Glas Milch bestellen und einen Mäuse-Snack dazu. Vielleicht geniesst sie es aber auch einfach, dass die Besuchenden (und Mitarbeitenden) viel Freude an ihr haben und sie grosszügig mit Streicheleinheiten eindecken. Das spricht sich offenbar herum: Eines Tages taucht eine zweite Katze auf – sie marschiert wiederholt, schnurstracks ins Museum und legt sich hinter der Réception auf den warmen Boden. Allerdings macht sie einen etwas müden Eindruck und eine kahlrasierte Stelle im Fell macht unser Tagesteam stutzig. Deshalb schlägt eine Mitarbeiterin vor, über eine Webseite für vermisste Haustiere zu suchen, ob jemand eine solche Katze vermisst. Und tatsächlich meldet sich einige Stunden später ihr Besitzer und holt sie anschliessend mit dem Fahrradanhänger ab. Noch etwas verwirrt von einer Operation, hat sie sich von Wabern bis zu uns verlaufen!

Apropos Gastfreundschaft: Ein paar Stockwerke weiter oben, haben wir auch noch ein Tierchen. Man hat ihm sogar einen Namen gegeben. Theodor ist eine kleine Hausmaus, die sich auf unserer Dachterrasse wohl wie in einem Grandhotel fühlt. Unser IT-Verantwortlicher bringt ihr regelmässig frisches Wasser und kulinarisch wird sie mit Häppchen von den Mittagsmenüs des Museumsteams verwöhnt – zum Glück weiss die Katze nichts davon!

Auf der Schoss einer Person, umschlungen von deren Armen, schläft eingekugelt eine getigerte Katze.
Durch das Griffloch einer grauen Plastikkiste mit Aufschrift PTT schaut eine schwarze Katze.
Blick von oben in eine graue Plastikkiste mit roter Decke drin. Darauf hat es sich eine schwarze Katze bequem gemacht.
Hinter der Reception am Boden vor einem Fenster schläft gemütlich eine Katze.

Hautnah dran

Diesen Frühling dürfen wir ein einzigartiges Tier-Spektakel hautnah miterleben. Ein Amselpaar richtet sich sein Nest im Aussenbereich hinter der Réception in einer der Kunstpflanzen ein. Durch die Glasscheibe können wir den Bau des Nests, die Brut und – als die Jungen geschlüpft sind – sogar die Fütterung beobachten! Nach den ersten Flugstunden heben sie ab und das Nest ist nun wieder leer. Wir vermissen sie, aber immerhin müssen wir nun auch kein Zusammentreffen mit der Katze mehr fürchten!

Für einen ausgewachsenen Jöö-Alarm sorgt ein junger Fuchs. Während eine unserer Kommunikatorinnen an einem warmen Tag eine Schulklasse begrüsst, streckt er seinen kleinen flauschigen Kopf zur Tür herein. Die grosse Aufregung im Raum lässt ihn erstaunlich kühl – er schaut sich die Szene kurz an, lässt sich fotografieren und macht sich dann wieder aus dem Staub. Zurück lässt er einen Raum voller Fans, die noch den ganzen Tag von dieser frühmorgendlichen Begegnung schwärmen.

Ein kleiner Fuchs nagt an einem Türstopper aus Gummi.
Durch eine Scheibe sieht man zwischen zwei Blumentöpfen eine Amsel mit einem Wurm im Schnabel.
Blick von oben in einen Büschel Kunstgras - mitten drin das leere Nest einer Amsel.

Der jüngste Tierbesuch sorgt sogar fast für einen Polizeieinsatz! An einem Sonntag wird in unserem Depot in Schwarzenburg plötzlich der Einbruch-Alarm ausgelöst. Wer macht sich da an unseren historischen Objekten zu schaffen? Unser Hausmeister fährt sofort hin und kann den sich anbahnenden Kriminalfall schnell lösen: Es ist nur eine Wespe, die wohl das Postgelb unserer Fahrzeugflotte etwas zu anziehend findet. Anscheinend reicht ein Insektenflügelschlag, um den Alarm auszulösen. Wir bedanken uns für den Besuch - aber rausschmeissen müssen wir sie trotzdem.

Wir sind ein bisschen stolz, dass wir anscheinend ein tierisch gutes Museum sind! Und wenn das so weitergeht, versammeln sich bei uns bald mehr Tierarten als im Tierpark und im Naturhistorischen Museum zusammen. ;-)

Autorin

Selina Strössler, Leiterin Réception und Shop, Museum für Kommunikation, Bern

Teilen

Kommentare (0)

Keine Kommentare gefunden!

Neuen Kommentar schreiben

X