Die Salamitaktik - Wie man jede Idee durchbringt
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These: Im Meeting verrät sich der Charakter eines Menschen. Grob gesagt gibt es vier Sitzungs-Persönlichkeitszüge.
- Der Schweiger: sagt nichts, behält dadurch meistens Recht und weiss hinterher alles besser.
- Der Opportunist: begegnet allen Vorschlägen mit Begeisterung, besonders jenen, die von der Chefin kommen oder ihr gefallen.
- Der «Master of the Obvious»: verkündet mit grosser Überzeugung Offensichtliches, als sei es zum ersten Mal gedacht worden.
- Die Nein-Sagerin: bezieht ihre Lebensenergie aus dem Zerreden der Vorschläge anderer.
Wie also bringt man einen Vorschlag an diesen Höllenhunden vorbei? Als besonders erfolgversprechend hat sich die «Salamitaktik» erwiesen: Den Vorschlag nicht gross anpreisen, sondern scheibchenweise, in verdaulichen Häppchen servieren. Die Portionierung hat zwei Vorteile: Zum einen wird einer grossen Aufgabe oder einer kühnen Idee der Schrecken genommen, zum anderen ermöglicht die dosierte Präsentation, dass die anderen Sitzungsteilnehmenden die Idee für sich entdecken und weiterdenken können.
Diese Taktik erlaubt es, keinem Teilnehmenden die übergeordnete Intention zu erkennen. Dadurch wird es auch schwieriger, dagegen zu kämpfen.
Wenn es also ideologische Gräben gibt, dann ist es besser, kleine, isolierte Schritte zu machen, um sich auf die Sache zu konzentrieren, nicht auf die Absicht. Der Begriff stammt wohl ursprünglich aus dem Ungarischen. «Szalámitaktika» nannte man in Ungarn die schleichende Machtübernahme durch die kommunistische Partei.
Welche Taktik wendest du an, um andere zu überzeugen? Welche Rolle spielt Essen um jemanden von sich oder der eigenen Idee zu überzeugen? Und hast du das schon mal angewendet?
Quelle:
Maria Palasik, Chess Game for Democracy: Hungary Between East and West, 1944-1947, 2011.
Auszug der Theorie N° 50 vom Raum Theoretisch, im Museum für Kommunikation
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